Der Hund ist der beste Freund des Menschen und nicht ohne Grund finden sich die Vierbeiner in so vielen Haushalten. Leider kommt es hin und wieder vor, dass sich die Besitzer im Vorfeld nicht die notwendigen Gedanken machen und das Tier dann nicht artgerecht halten können. Der Hund bekommt in solchen Fällen häufig nicht den notwendigen Freiraum, kommt nur selten und wenn dann auch nur kurz an die frische Luft und leidet darunter sehr.
Dabei ist es eigentlich ganz einfach. Denn wer sich vor dem Kauf ein paar Fragen stellt, Kosten, Zeitaufwand sowie das häusliche Umfeld genauer betrachtet, der kann mit dem vierbeinigen Freund eine Menge Spaß haben.
Grundlegende Fragen vor dem Kauf
Der Österreicher Kynologenverband beschreibt diese wichtigen Fragen, die sich jeder vor dem Kauf stellen sollte. Die Rasse des Hundes ist dabei erstmal sekundär, denn relevant sind viel fundamentalere Eigenschaften hinsichtlich des Haltens eines Hundes. Am wichtigsten sind dabei der Zeitaufwand, das Einverständnis der Familie, die Kosten sowie die Gründe, die gegen einen Kauf sprechen (wie beispielsweise Allergien, Phobien).
Zudem ist die Langfristigkeit ein wichtiger Faktor, schließlich begleitet das Tier die Familie über einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren. Im Folgenden sind die grundlegenden Informationen und Eigenschaften, die für Hundehalter von Bedeutung sind, aufgelistet.
Die Zeit – Aufmerksamkeit für den Hund
Wieviel Zeit nimmt ein Hund in Anspruch? Diese Frage gehört zu den wichtigsten, denn es handelt sich nicht um irgendein Teilzeit-Hobby, sondern um ein Lebewesen, dass ausreichend Pflege, Zuwendung, Liebe und Aufmerksamkeit benötigt. Je nach Rasse ist der Aufwand zudem unterschiedlich. Die argentinische Dogge beispielsweise ist ein Hund, der aufgrund seiner Athletik und seiner Züchtung als Jagdhund erheblich mehr Auslauf braucht als andere Vierbeiner. Grundsätzlich sollte die Rasse allerdings nicht als Indikator für die Aufmerksamkeit angesehen werden. Stattdessen ist es wichtig, dem Tier tagtäglich die notwendigen Zuwendungen zukommen zu lassen, um zu verhindern, dass dieses vereinsamt.
Aus diesem Grund gibt es Faustregeln, die Herrchen und Frauchen zu Herzen nehmen sollten. Natürlich hat das eine Tier einen höheren Bewegungsdrang als das andere, aber mindestens zwei Stunden sollte jeder Hund an der frischen Luft inklusive ausreichend Bewegung verbringen. Ein kleiner Garten oder eine Terrasse zählen also nicht, stattdessen ist die aktive Bewegung der Tiere wichtig. Dreimal täglich ist mit dem Tier Gassi zu gehen. Wichtig ist, sich immer vor Augen zu halten, dass es sich dabei nicht nur um das Austreten handelt, sondern ebenso um den Ausgleich des Tieres, das Stillen seiner natürlichen Triebe und den Spaß.
Wo den Hund kaufen?
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, einen Hund zu kaufen. Häufig wird auf Züchter zurückgegriffen. Hier den passenden und vor allem seriösen Anbieter zu finden, ist nicht so einfach. Zooroyal.at hilft bei Suche und gibt einige hilfreiche Tipps. Wichtig ist, zunächst mehrere Züchter zu vergleichen. Denn der Besuch lediglich eines Anbieters reicht nicht immer aus, um den Passenden zu finden. Wenn möglich sind dabei nicht nur die Welpen zu bestaunen, sondern ebenfalls die Elterntiere, das Umfeld des Züchters sowie die artgerechte Haltung. Trifft eine der Eigenschaften nicht zu, so kommt hier ein Kauf im Grunde nicht in Frage. Denn es gibt leider immer wieder Züchter, die ihre Tiere nicht artgerecht halten.
So beschreibt dieser Artikel, dass ein Verkäufer aufgrund von Tierquälerei inhaftiert wurde. Solche Fälle sind natürlich die Ausnahme, zeigen allerdings, dass es durchaus Grund gibt, bei der Wahl des Züchters genau hinzusehen. Hat ein Anbieter einen seriösen Internetauftritt inklusive Impressum und betreibt ein rechtmäßiges Gewerbe, so dient dies bereits als Indikator. Am besten ist es jedoch, sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen.
Die Anschaffungs- und Lebenshaltungskosten
Wie viel Kosten ein Hund? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Zum einen kommt es auf die Anschaffungskosten an. Es kann mit rund 600 Euro reinen Anschaffungskosten gerechnet werden. Hier variieren die Beträge natürlich, entsprechend handelt es sich um den durchschnittlichen Kaufpreis. Während ein Dackel beispielsweise „nur“ 350 Euro kostet, ist für ein Pudel erheblich mehr zu bezahlen. Die unterschiedlichen Hunderassen sind daher nicht alle für den gleichen Betrag zu kaufen. Als zweiter Kostenpunkt ist die Hundesteuer zu berücksichtigen, welche diehundezeitung näher erläutert.
Diese wird von den einzelnen Gemeinden erhoben und beläuft sich von 40,00 in Klagenfurt bis hin zu 82,40 Euro in Innsbruck. Zu zahlen ist diese jährlich und das erste Mal bei einem Alter von drei Monaten. Wer jene Gebühr nicht entrichtet, muss mit Strafen rechnen. Aktuell geht das Institut für interdisziplinäre Erforschung der Mensch-Trier-Beziehungen davon aus, dass rund 50 Prozent der Hunde in Österreich nicht rechtmäßig registriert sind.
Hinzu kommen aber noch andere Kostenpunkte wie etwa das Futter. Gerade große Hunde benötigen viel davon und auch eine hohe Qualität, denn die Verdauung ist sehr sensibel, schließlich ist der Magen-Darm-Trakt nicht so belastbar. Deswegen ist leicht verdauliches sowie hochwertiges Futter notwendig. Der Qualität entsprechend können hier monatliche Summen zwischen 10 und 100 Euro anfallen. Barfen ist teurer, wirkt sich jedoch positiv auf die Entwicklung des Hundes aus. Zusätzliche Kosten, die nicht unbedingt auf den ersten Blick einkalkuliert werden, ist die Haftpflichtversicherung, die für einen Hund unumgänglich ist. Krankenversicherungen hingegen sind oftmals rausgeschmissenes Geld, denn diese sind im Monat sehr teuer, lohnen sich also nicht wirklich. Eine Operations-Versicherung hingegen ist durchaus eine sinnvolle Anschaffung, die es abzuwägen gilt. Der Westdeutsche Rundfunk hat alle Kosten, die im Laufe eines Hundelebens auf die Besitzer zukommen, ausgerechnet und kommt auf eine Summe von durchschnittlich 14.330 Euro.
Das Umfeld – Ein Hund verändert den Menschen
Menschen, die sich einen Hund zulegen, kaufen sich gleichzeitig große Verantwortung. Gerade bei einem Familienhund handelt es sich um ein neues Mitglied der Gruppe, dessen Aufnahme besprochen, geplant und kalkuliert werden muss. Sofern jedoch alle Eigenschaften passend sind, verändert sich das Leben der Familie schnell. Erziehung, Freude, Ärger und Sorgen, im Grunde ähneln die Anschaffung eines Welpen in den ersten Jahren der Erziehung eines neugeborenen Kindes. Das Tier funktioniert nicht auf Anhieb, sodass es sein kann, dass der Hund scheu ist und sich verkriecht oder überdreht und sich nur schwerlich beruhigen lässt.
Diese Zeiten gilt es souverän zu meistern, damit das Tier keine Probleme im späteren Leben bekommt. Im Gegenzug verändert ein Hund den Menschen oftmals zum Positiven. Er zwingt sein Herrchen dazu, Zeit an der frischen Luft zu verbringen, sich zu bewegen und seinen Tag entsprechend zu planen. Zu Letzterem gehört auch die Sorge um den Hund beim Thema Urlaub oder Arbeit. Ein wichtiger Aspekt bei der Erziehung eines Hundes ist also die notwendige Flexibilität.
Die Erstausstattung – Leine, Napf und Co.
Equipment wurde hinsichtlich der Kosten bereits angesprochen, doch welche Erstausstattung ist bei einem Hund explizit von Nöten? In folgendem Artikel wird beschrieben, was ein Hund eigentlich alles braucht. Hierbei handelt es sich um die grundlegenden Dinge wie eine Leine, Fress-und Trinknapf, eine Bürste, ein Hundebett sowie eine Möglichkeit, den Hund auch im Auto transportieren zu können. Zudem ist Hundespielzeug nicht zu vernachlässigen, denn andernfalls wird dem Tier schnell langweilig. Allerdings reicht auch ein Ball oder ein Stock aus, sofern Herrchen oder Frauchen genug Zeit mit dem Tier an der frischen Luft verbringen.
Die Hundeerziehung – Das A und O für eine gute Beziehung
Die Hundeerziehung ist ein großes Feld und es gibt viele Dinge, die dabei zu berücksichtigen sind. Einerseits geht es bei Weitem nicht nur darum, dass der Hund sauber wird, sondern auch um das friedliche und geordnete Zusammenleben sowie das Gehorchen. Zur Früherziehung gehört dabei das Stubenrein, das Gehorchen, Sitz und Platz sowie das Gehen an der Leine. Diese Dinge sind als erstes zu üben, damit der Hund problemlos vor die Türe gelassen werden kann. Lob und Bestrafung sind hier wichtige Mittel, um das richtige beziehungsweise falsche Verhalten zu vermitteln.
Wichtig ist die Tonart. So ist ein scharfes „Nein!“ oder „Aus!“ deutlich effektiver als die nonverbale Erziehung. Auf diese Weise lernt der Hund, dass es die Stimme des Herrchens beziehungsweise des Frauchens ist, der er Folge zu leisten hat. Schlechte Angewohnheiten wie das Anspringen, Bellen oder Schnappen kann den Hunden durch die richtige Erziehung ebenfalls abgewöhnt werden. Falls alle Maßnahmen, die selbstständig durchgeführt werden, fehlschlagen, so ist es unumgänglich, eine Hundeschule aufzusuchen, die bei der Erziehung der Vierbeiner hilft.
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