Es gibt sehr unterschiedliche Ansichten unter interessierten Hundeeltern über das Thema richtige Fütterung. Eine spezielle Form ist das so genannte Barfen. „B.A.R.F.“ bedeutet eigentlich „bones and raw food“ („Knochen und rohes Futter“). Es hat sich im deutschen Sprachraum auch „biologisch artgerechtes rohes Futter“ durchgesetzt. Der Hund bekommt bei dieser Fütterungsmethode nur ungekochtes Futter, also rohes Frischfleisch sowie unerhitztes, püriertes Gemüse und Obst. Im Folgenden beschäftigen wir uns mit den Plus- und Minuspunkten dieser Ernährung.
Was ist der Vorteil beim Barfen
Das Positive am Barf ist, dass es der Ernährungsweise ähnelt, die Beutegreifer wie Hunde und Katzen auch in der freien Wildbahn praktizieren. Das Tier soll, nach Ansicht der Befürworter, dadurch gesünder sein und eine verstärkte Fitness gegenüber mit gekochten Produkten ernährten Tieren aufweisen. Die rohen Produkte enthalten alle wichtigen Nährstoffe, inklusive Vitamine, Enzyme, Mineralstoffe und Spurenelemente, die durch Erhitzen zerstört werden würden. Das Ergebnis sei ein glänzendes Fell, saubere Zähne, wenig Körpergeruch, erhöhte Widerstandskraft sowie Kothaufen von geringerem Volumen und schwächerer Geruchsintensität.
Die ungesunden Aspekte einer industriell vorgefertigten Fütterung seien Zivilisationskrankheiten auch bei unseren Haustieren. Im Fertigfutter könne sehr viel Abfall enthalten sein, ja, es bestehe sogar vorwiegend aus Abfall und zuviel pflanzlichem Protein, welches für fleischfressende Jagdtiere nicht geeignet sei und daher unweigerlich Krankheiten nach sich ziehe.
Welche Nachteile gibt es beim „Barfen“?
Die Beschaffung und Zubereitung dieser Nahrungsweise ist natürlich etwas umständlicher als das Öffnen einer Trockenfuttertüte oder einer Dose mit Fertignahrung.
Auch viele Tierärzte sind gegen diese Ernährungsform. Hier sollte man jedoch auch bedenken, dass Tierärzte selbst Futterprodukte für Hunde in ihrer Praxis verkaufen und ein wichtiger Vertriebsfaktor für die (mitunter aggressiv werbende) Futterindustrie sind.
So bemühen Tierärzte gerne das Argument, rohes Fleisch könne Salmonellen und andere Krankheitserreger enthalten, die schwere Durchfälle erzeugen können.
Gefährlich sei vor allem auch rohes Schweinefleisch, da es die so genannte Aujeszky-Krankheit auslösen könne. Das ist eine Viruskrankheit, an der die Vierbeiner (auch Katzen) sterben können.
Nicht zu unterschätzen sei auch die Gefahr bei Welpen großer Rassen, die durch einen hohen Proteinanteil in der Nahrung zu schnell wachsen würden und damit später Probleme an den Gelenken bekommen können. Daher sollten zumindest Welpen nach Ansicht der Kritiker nicht „gebarft“ werden.
Ein wichtiger Aspekt ist auch das Verfüttern von Knochen. Diese sollten, wenn überhaupt, nur roh gefüttert werden. Aber Röhrenknochen und solche von alten Rindern oder von Geflügel können leicht splittern und innere Verletzungen verursachen. Daher sollten nur große fleischige Knochen oder Markknochen gereicht werden. Ein verschlucktes Knochenstück kann zu heftigen Verstopfungen und im Extremfall auch zum Darmdurchbruch führen. Daher muss immer darauf geachtet werden, dass der Hund den Knochen nicht zerkauen kann.